19. Aventiure - Wie der Hort der Nibelungen nach Worms gebracht wird















Kriemhild lebt jetzt freudlos in einem Haus, das man für sie in der Nähe des Münsters gebaut hat. Von den Getreuen Siegfrieds ist Eckewart bei ihr geblieben. Sie geht mit ausgesprochener Hingabe zur Kirche und besucht, wann immer sie Zeit hat, das Grab Siegfrieds. Ute und ihre Dienerschaft wollen Kriemhild trösten, es gelingt nicht. Kriemhild spricht über drei Jahre kein Wort mehr mit Gunther und meidet jede Begegnung mit Hagen. Der hat nichts Besseres zu tun, als neue Intrigen zu spinnen. Er redet Gunther ein, wenn Kriemhild über ihren Hort der Nibelungen verfügen könnte, wäre sie sicher freundlicher gesinnt. Mit seinen Brüdern als Vermittler gibt es eine tränenreiche Versöhnung mit Gunther, zu der sich Hagen noch nicht zeigt. Um den Schatz zu holen, sind achttausend Männer nötig. Alberich wagt nicht die Herausgabe zu verweigern, da es Kriemhilds Morgengabe ist. Er bedauert noch mal, dass er damals an Siegfried die Tarnkappe verloren hat, hat er doch dadurch den Kampf und Schatz verloren. Zwölf Rüstwagen fahren Tag und Nacht voll beladen bis zu dreimal den Berg rauf und runter. So viel Gold und Edelsteine sind noch nie in Worms gewesen. Es soll sogar eine Wünschelrute aus Gold darunter sein, die kann Meister über jeden Menschen sein, soweit man sie zu benutzen weiß. Kriemhild wäre lieber mit leeren Händen dagestanden, wenn Siegfried noch leben würde. Sie nützt den Schatz für sich und gibt ihn freigiebig weiter. Dadurch bindet sie auch viele Ritter an sich, was Hagen mit Argwohn beobachtet. Als er Gunther rät, Kriemhild den Schatz wegzunehmen, widerspricht der nur zögerlich. Und so nimmt Hagen alle Schuld auf sich und bemächtigt sich der Schlüssel und stiehlt Kriemhilds Erbe. Gernot und Giselher sind aufgebracht und Gernot schlägt vor, dass es besser sei, den Schatz zu versenken, als immer wieder Leid dadurch zu erfahren. So versenkt Hagen den Schatz im Rhein, den nie mehr jemand finden wird. Und Kriemhild muss jetzt weiterleben, ohne den Mann, den sie geliebt hat, ohne Sohn und ohne Geld.
So vergehen dreizehn Jahre.
In der nächsten Woche hält König Etzel um Kriemhilds Hand an.
Bis dann ...

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