18. Aventiure - Wie Siegmund in sein Heimatland zurückkehrt















Bald fühlt sich Siegmund unter den Verwandten Kriemhilds nicht mehr wohl. Er bittet Kriemhild mit ihm nach Xanten zurückzukehren und verspricht ihr Land und Krone Siegfrieds. Sie beginnen die Abreise vorzubereiten, da bittet die Familie Kriemhilds, sie solle doch bei ihrer Mutter bleiben. Kriemhild lehnt zunächst ab. Sie kann den Gedanken nicht ertragen Hagen zu begegnen. Giselher verspricht ihr, sie vor Hagen zu beschützen und alles zu tun, damit sie den Schmerz über Siegfried überwinden kann. Auch Ute und Gernot bitten sie zu bleiben, mit dem Argument, sie habe doch unter Siegfrieds Leuten keine Verwandtschaft. Sie lässt sich überreden. Siegmund kann es nicht glauben. Er erinnert Kriemhild an ihren Sohn, der nun als Waise aufwachsen muss. Aber Kriemhild bleibt bei ihren Verwandten. Der Abschied wird sehr schmerzlich. Siegmund verflucht noch mal diese Reise und beteuert, dass er nie mehr in das Land der Burgunden reisen würde, es sei denn um Siegfried zu rächen. Gernot und Giselher beteuern noch mal ihre Unschuld. Sie geben ihm freies Geleit nach Niederland. Dort trauern alle um Siegfried. Der einzige Trost, den Kriemhild hat, ist ihr Bruder Giselher. Die schöne Brünhild sitzt in der Zwischenzeit mit stolzer Genugtuung auf dem Thron. Der Schmerz von Kriemhild lässt sie kalt. Die beiden Frauen werden nie mehr zu einer Freundschaft fähig sein.
In der nächsten Woche wird der Hort der Nibelungen nach Worms gebracht.
Bis dann ...

17. Aventiure - Wie Siegfried beklagt und begraben wird















Nach Rückkehr der Jagdgesellschaft in Worms legt Hagen den toten Siegfried heimlich in der Nacht vor Kriemhilds Tür. Wie soll man den Schrei beschreiben, der durch die Burg dringt, als Kriemhild ihren Mann erkennt. Im ersten Schmerz denkt sie an Hagen, der doch Siegfried beschützen wollte. Alle klagen und weinen gemeinsam mit Kriemhild um ihren verlorenen Herrn. Siegmund wird von einem Boten unterrichtet und geht sofort mit seinen Kriegern zu Kriemhild, bereit den Tod seines Sohnes zu rächen. Kriemhild rät ab, sie will auf eine bessere Gelegenheit warten und fürchtet auch Hagen und Gunthers Stärke. Sie lässt Siegfried aufbahren und zum Münster bringen. Alle kommen und nehmen Abschied. Auch Gunther und Hagen heucheln Mitgefühl. Aber, wie in alten Sagen prophezeit, beginnen die Wunden Siegfrieds erneut zu bluten, als die Schuldigen an der Bahre stehen. Gunther leugnet und beschuldigt wieder irgendwelche Räuber. Kriemhild weiß genug. Nur Gernot und Giselher beweinen den Tod Siegfrieds aufrichtig. Kriemhild lässt Siegfried drei Tage und Nächte aufgebahrt und hält die Totenwache. Sie gibt aus dem Erlös ihres Grundbesitzes im ganzen Land Geld an Klöster und Bedürftige. Ihr Schmerz ist unbeschreiblich und es ist ein Wunder, dass sie überhaupt am Leben bleibt. Als nach drei Tagen der Sarg beerdigt werden soll, lässt sie ihn wieder aufbrechen, um ihren geliebten Mann noch einmal küssen zu können.

16. Aventiure - Wie Siegfried erschlagen wird















Die Jagd wird ausgerufen. Siegfried verabschiedet sich liebevoll von seiner Frau. Kriemhild will ihn nicht weglassen, da sie wieder von schrecklichen Träumen geplagt wird. Aber Siegfried zerstreut ihre Bedenken, da er sich der Freundschaft aller sicher ist. Kriemhild wird Siegfried nicht mehr lebend sehen. Von der Jagd lässt sich so viel berichten, dass Siegfried zuerst mit bloßer Hand ein Wildschwein, dann einen Löwen, einen Wisent, vier Auerochsen, einen gefährlichen Hirsch, einen großen Eber und zum Schluss noch einen Bären erlegt. Stolz reitet er in das Lager als Gewinner der Jagd ein. Die andern befürchten schon, dass er den Wald frei von Tieren hinterlässt. Nach dem Jagdmahl haben die Helden Durst und Hagen hat mit fadenscheinigen Ausreden keine Getränke liefern lassen. So kann er Siegfried an eine Quelle locken, an der Hagen seine Treue zu Siegfried in übelster Weise bricht. Hagen fordert Siegfried und Gunther sogar zu einem Wettrennen zur Quelle heraus. Obwohl Siegfried die beiden im Hemd laufen lässt und er in voller Rüstung läuft, ist er als erster an der Quelle. Er lässt Gunther den Vortritt und als Siegfried sich über die Quelle beugt um zu trinken, schleudert Hagen Siegfrieds Speer auf die von Kriemhild bezeichnete Stelle, tief in Siegfrieds Herz. Obwohl schwer verwundet, versucht Siegfried, noch mit seinem Schild gegen Hagen vorzugehen. Er schafft es nicht mehr. Er kann die Verräter nur noch verfluchen. Als Siegfried tot ist, bedauert Gunther die Tat und die Helden beratschlagen, was man zu Hause erzählen soll. Sie wollen irgendwelche Räuber dafür verantwortlich machen. Hagen ist es gleichgültig, ob Kriemhild die Wahrheit erfährt. Ihn kümmert es wenig, wieviel Tränen sie vergießt.
In der nächsten Woche wird Siegfried beklagt und begraben.
Bis dann ...

15. Aventiure - Wie Siegfried verraten wird















Nach vier Tagen kommen bezahlte Boten an den Hof, um eine erneute Kriegserklärung von Luidiger und Luidegast zu überbringen, die von Hagen frei erfunden ist. Es werden Kriegsvorbereitungen vorgegaukelt. Als Siegfried davon erfährt, bietet er sofort seine Hilfe an, die Gunther mit geheuchelter Freude annimmt. Kriemhild ist stolz auf ihren Mann, der ihre Verwandten so selbstlos beschützen will. Um ihn zu schützen, bittet sie Hagen, den vermeintlichen Freund, zu sich. Es hat ihr in der Zwischenzeit auch Leid getan, wie sie sich Brünhild gegenüber verhalten hat. Sie gibt sogar zu, dass Siegfried sie deshalb verprügelt hat. Hagen bietet an, Siegfried jederzeit zu beschützen. Dazu muss er natürlich über dessen verwundbare Stelle Bescheid wissen, die nur Kriemhild kennt. Und Kriemhild die arglose erzählt Hagen die Geschichte von Siegfrieds Bad im Drachenblut, das ihn unverwundbar gemacht hat. Es hatte sich nur am Rücken zwischen die Schulterblätter ein Lindenblatt gelegt. An dieser Stelle konnte das Blut nicht wirken. Hagen bietet an, die Stelle besonders zu schützen und um sie zu kennen, bittet er Kriemhild ein Kreuz auf die Kleidung zu sticken. Kriemhild glaubt, ihren Mann zu schützen, führt ihn aber geradewegs in den Tod. Ich denke, niemand hat je so einen Verrat begangen wie Hagen an Kriemhild, die ihm ganz vertraut. Am nächsten Morgen brechen sie auf. Hagen entdeckt das Zeichen und ist zufrieden. Er kann jetzt den falschen Krieg abblasen. Aber da sie schon mal unterwegs sind, schlägt Hagen vor, das Ganze in eine Jagd umzuwandeln. Da lässt sich Siegfried nicht zweimal bitten, ist er doch ein leidenschaftlicher Jäger.

14. Aventiure - Wie die beiden Königinnen sich gegenseitig herabsetzen















Die beiden Königinnen sitzen nebeneinander bei einem der vielen Ritterspiele. Sie betrachten ihre Männer und beginnen, sie in immer höheren Tönen zu loben. Irgendwann sieht Brünhild nur noch die Möglichkeit, Siegfried herab zu setzten, indem sie darauf besteht, dass er ja doch nur ein Lehnsmann von Gunther sei und im Übrigen vergessen habe, Abgaben zu zahlen. Kriemhild ist wütend. Sie will die Entscheidung, wer hier mehr darstellt, auf den nächsten Kirchgang verlegen, da dort das ganze Gefolge seine Ehrerbietung erweisen muss. Brünhild ist einverstanden. Der unversöhnliche Hass zwischen den beiden Frauen ist ausgebrochen. Die beiden Frauen rüsten auf.
Kriemhild lässt ihre dreiundvierzig Mädchen, die sie an den Rhein mitgebracht hat, in Kleidern aus glänzenden, in Arabien gewirkten, Stoffen auftreten. So ziehen sie vor das Münster. Die Menschen wundern sich, dass die beiden Königinnen getrennt auftreten. Vor dem Tor treffen sie aufeinander. Brünhild besteht darauf, dass sie Vortritt hat, vor der Frau eines Leibeigenen. Jetzt hören wir von Kriemhild die folgenschweren Worte: „Wie hätte denn jemals die Geliebte eines Lehnsmannes die Frau eines Königs werden können?“ Der Rest ist Geschichte. Brünhild weint und Kriemhild zieht mit ihrem Gefolge zuerst in das Münster ein. Als sie zurückkommt, verlangt Brünhild einen Beweis. Kriemhild zögert nicht lange und zeigt Brünhild Ring und Gürtel. Jetzt wird Gunther in die Auseinandersetzung gezogen. Er will schlichten und holt Siegfried, der seine Unschuld beweisen soll. Siegfried schwört und Gunther glaubt ihm. Siegfried schämt sich für seine Frau und ist der Meinung, dass man Frauen übermütiges Reden untersagen solle. Da kommt Hagen ins Spiel. Als sie wieder unter sich sind, will er Brünhild, die Brüder und Ute davon überzeugen, dass Siegfried sterben soll. Giselher ist dagegen. Er meint, dass Siegfried das nicht verdient habe, nur auf das Geschwätz von Frauen sterben zu müssen. Auch Gunther hat Bedenken und weist noch mal auf Siegfrieds Taten und Treue hin. Ortwin von Metz erklärt sich bereit Siegfried zu töten. Damit haben sich die Helden ohne Grund gegen Siegfried verschworen und als sie auf die Unverwundbarkeit Siegfrieds zu sprechen kommen, schlägt Hagen einen finstersten Plan vor.
Bis dann ...

13. Aventiure - Wie Siegfried mit seiner Frau zum Fest reist















Jetzt beginnt eine Reise, die glücklicher nicht beginnen und unglücklicher nicht hätte enden können.
Nach den umfangreichen Reisevorbereitungen verabschieden sich Siegfried und Kriemhild von ihrem Sohn. Er bleibt, wie es so üblich ist, zu Hause. Keiner ahnt, dass er seine Eltern nie mehr sehen wird. Und hätte Siegmund geahnt, was ihnen bevorsteht, wäre er wohl auch zu Hause geblieben. Zunächst beginnt alles ganz harmlos. Bei ihrer Ankunft in Worms werden alle ganz herzlich willkommen geheißen. Auch Gunther betont die frohe Stimmung, die durch die Gäste entstanden ist. Die Grußzeremonie verläuft freundlich und es werden viele Küsschen ausgetauscht. Natürlich dürfen auch die Schaukämpfe nicht fehlen, die bei solchen Anlässen üblich sind. Alles ist bestens und überall in Worms hört man Menschenmengen fröhlich lärmen. Am Abend beim Festmahl nimmt Siegfried seinen alten Platz an Gunthers Seite ein. Noch ist Brünhild ihm wohl gesonnen. Auch am nächsten Tag in der Messe, die Brünhild im Krönungsornat besucht, ist sie noch allen freundschaftlich gewogen. So geht das fröhlich weiter…
Bis zum elften Tag, da nimmt das Unheil seinen Anfang.
Bis dann ...

12. Aventiure - Wie Gunther Siegfried zum Fest einlädt


















All die Jahre bohrt es in Brünhild weiter. Weshalb trägt Kriemhild den Kopf so hoch? Ist ihr Mann doch in Brünhilds Augen ein Untertan Gunthers. Irgendwann hat Gunther die ewigen Sticheleien satt und er lädt Kriemhild und seine neue Verwandtschaft an den Rhein ein. Wieder gibt es Boten, die nach der Überbringung der Einladung reich beschenkt werden. Der Markgraf Gere ist dabei und überbringt die Einladung Siegfried persönlich. Siegfried zögert zunächst, da er die beschwerliche Reise fürchtet. Aber Kriemhild möchte der Einladung folgen. Auf den Rat seiner Freunde nimmt Siegfried tausend Männer mit. Unzählige Gewänder werden angefertigt, um standesgemäß vor den Burgunden aufzutreten. Als Siegmund davon hört, bietet er an mit hundert Rittern mitzureisen.
Die Boten werden reich beschenkt zurückgeschickt um zu berichten. Die Botengeschenke, die sie von Siegfried und Kriemhild bekommen haben, bleiben am Hof in Worms nicht unentdeckt. Ein Grund für Hagen, den Neid auf Siegfrieds Hort zu schüren.
Doch der Hofstaat freut sich. Gibt es doch wieder mal ein Fest vorzubereiten. Sinold und Hunold sind beschäftigt mit der Aufsicht über Truchsesse und Mundschenke und Küchenmeister Rumold hat seine Untertanen im Griff, die in unzähligen Kesseln, Töpfen und Pfannen die Speisen für die ankommenden Gäste bereiten.

11. Aventiure - Wie Siegfried mit seiner Frau in seine Heimat kommt















Nachdem alle Gäste abgereist sind, rüstet sich Siegfried mit seinem Gefolge für die Reise nach Xanten. Kriemhild möchte ihre Ländereien mit den Brüdern teilen. Siegfried ist darüber nicht erfreut, er ist der Meinung, dass sein Reichtum für beide reicht. Aber Kriemhild besteht auf ihrem Recht, Lehnsleute mit in ihre neue Heimat zu nehmen. Sie fragt Ortwin und Hagen. Hagen wird zornig und weigert sich. Graf Eckewart erklärt sich bereit mit Siegfried zu reisen. Als edle Begleitung nimmt Kriemhild zweiunddreißig Mädchen und fünfhundert Männer mit. Vorausgeschickte Boten bringen Siegmund und Sieglinde die erfreuliche Nachricht von der Rückkehr ihres Sohnes. Die beiden sind erleichtert und überglücklich. Da bleibt es nicht aus, dass auch diese Boten reich beschenkt werden mit rotem Samt, Silber und schwerem Gold. Nach den üblichen Reisestrapazen wird den Ankömmlingen in Xanten ein Empfang bereitet, der dem in Worms in nichts nachsteht. Glücklich übergibt Siegmund die Krone und Gerichtsbarkeit an seinen Sohn.
So gehen zehn Jahre ins Land. Siegfried und Kriemhild bekommen einen Sohn und nennen ihn nach Gunther. Auch am Rhein hat sich Nachwuchs eingestellt und der Kleine wird auf den Namen seines Onkels Siegfried getauft.
Leider wird diese unbeschwerte Zeit durch den plötzlichen Tod von Sieglinde getrübt. So geht die Verfügungsgewalt, die so eine mächtige Herrscherin hat, an Kriemhild über.
Und so könnten sie, ausgestattet mit dem größten Hort, den jemals ein Held besessen hat, glücklich bis an das Ende ihrer Tage leben.
Aber es soll anders kommen.
In der nächsten Woche schickt Gunther eine folgenschwere Einladung nach Xanten.
Bis dann ...