14. Aventiure - Wie die beiden Königinnen sich gegenseitig herabsetzen















Die beiden Königinnen sitzen nebeneinander bei einem der vielen Ritterspiele. Sie betrachten ihre Männer und beginnen, sie in immer höheren Tönen zu loben. Irgendwann sieht Brünhild nur noch die Möglichkeit, Siegfried herab zu setzten, indem sie darauf besteht, dass er ja doch nur ein Lehnsmann von Gunther sei und im Übrigen vergessen habe, Abgaben zu zahlen. Kriemhild ist wütend. Sie will die Entscheidung, wer hier mehr darstellt, auf den nächsten Kirchgang verlegen, da dort das ganze Gefolge seine Ehrerbietung erweisen muss. Brünhild ist einverstanden. Der unversöhnliche Hass zwischen den beiden Frauen ist ausgebrochen. Die beiden Frauen rüsten auf.
Kriemhild lässt ihre dreiundvierzig Mädchen, die sie an den Rhein mitgebracht hat, in Kleidern aus glänzenden, in Arabien gewirkten, Stoffen auftreten. So ziehen sie vor das Münster. Die Menschen wundern sich, dass die beiden Königinnen getrennt auftreten. Vor dem Tor treffen sie aufeinander. Brünhild besteht darauf, dass sie Vortritt hat, vor der Frau eines Leibeigenen. Jetzt hören wir von Kriemhild die folgenschweren Worte: „Wie hätte denn jemals die Geliebte eines Lehnsmannes die Frau eines Königs werden können?“ Der Rest ist Geschichte. Brünhild weint und Kriemhild zieht mit ihrem Gefolge zuerst in das Münster ein. Als sie zurückkommt, verlangt Brünhild einen Beweis. Kriemhild zögert nicht lange und zeigt Brünhild Ring und Gürtel. Jetzt wird Gunther in die Auseinandersetzung gezogen. Er will schlichten und holt Siegfried, der seine Unschuld beweisen soll. Siegfried schwört und Gunther glaubt ihm. Siegfried schämt sich für seine Frau und ist der Meinung, dass man Frauen übermütiges Reden untersagen solle. Da kommt Hagen ins Spiel. Als sie wieder unter sich sind, will er Brünhild, die Brüder und Ute davon überzeugen, dass Siegfried sterben soll. Giselher ist dagegen. Er meint, dass Siegfried das nicht verdient habe, nur auf das Geschwätz von Frauen sterben zu müssen. Auch Gunther hat Bedenken und weist noch mal auf Siegfrieds Taten und Treue hin. Ortwin von Metz erklärt sich bereit Siegfried zu töten. Damit haben sich die Helden ohne Grund gegen Siegfried verschworen und als sie auf die Unverwundbarkeit Siegfrieds zu sprechen kommen, schlägt Hagen einen finstersten Plan vor.
Bis dann ...

1 Kommentar:

Ich hat gesagt…

So ganz grundlos ist der Racheakt von Hagen und Ortwin von Metz aber nicht, wenn man sich Ehrenverhältnisse der damaligen Zeit anschaut. Hagen verfolgt hier die Familientreue und sein Verhalten wirkt aus unserer Sicht übertrieben, aus damaliger Sicht jedoch nachvollziehbar.