17. Aventiure - Wie Siegfried beklagt und begraben wird















Nach Rückkehr der Jagdgesellschaft in Worms legt Hagen den toten Siegfried heimlich in der Nacht vor Kriemhilds Tür. Wie soll man den Schrei beschreiben, der durch die Burg dringt, als Kriemhild ihren Mann erkennt. Im ersten Schmerz denkt sie an Hagen, der doch Siegfried beschützen wollte. Alle klagen und weinen gemeinsam mit Kriemhild um ihren verlorenen Herrn. Siegmund wird von einem Boten unterrichtet und geht sofort mit seinen Kriegern zu Kriemhild, bereit den Tod seines Sohnes zu rächen. Kriemhild rät ab, sie will auf eine bessere Gelegenheit warten und fürchtet auch Hagen und Gunthers Stärke. Sie lässt Siegfried aufbahren und zum Münster bringen. Alle kommen und nehmen Abschied. Auch Gunther und Hagen heucheln Mitgefühl. Aber, wie in alten Sagen prophezeit, beginnen die Wunden Siegfrieds erneut zu bluten, als die Schuldigen an der Bahre stehen. Gunther leugnet und beschuldigt wieder irgendwelche Räuber. Kriemhild weiß genug. Nur Gernot und Giselher beweinen den Tod Siegfrieds aufrichtig. Kriemhild lässt Siegfried drei Tage und Nächte aufgebahrt und hält die Totenwache. Sie gibt aus dem Erlös ihres Grundbesitzes im ganzen Land Geld an Klöster und Bedürftige. Ihr Schmerz ist unbeschreiblich und es ist ein Wunder, dass sie überhaupt am Leben bleibt. Als nach drei Tagen der Sarg beerdigt werden soll, lässt sie ihn wieder aufbrechen, um ihren geliebten Mann noch einmal küssen zu können.

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