Nach vier Tagen kommen bezahlte Boten an den Hof, um eine erneute Kriegserklärung von Luidiger und Luidegast zu überbringen, die von Hagen frei erfunden ist. Es werden Kriegsvorbereitungen vorgegaukelt. Als Siegfried davon erfährt, bietet er sofort seine Hilfe an, die Gunther mit geheuchelter Freude annimmt. Kriemhild ist stolz auf ihren Mann, der ihre Verwandten so selbstlos beschützen will. Um ihn zu schützen, bittet sie Hagen, den vermeintlichen Freund, zu sich. Es hat ihr in der Zwischenzeit auch Leid getan, wie sie sich Brünhild gegenüber verhalten hat. Sie gibt sogar zu, dass Siegfried sie deshalb verprügelt hat. Hagen bietet an, Siegfried jederzeit zu beschützen. Dazu muss er natürlich über dessen verwundbare Stelle Bescheid wissen, die nur Kriemhild kennt. Und Kriemhild die arglose erzählt Hagen die Geschichte von Siegfrieds Bad im Drachenblut, das ihn unverwundbar gemacht hat. Es hatte sich nur am Rücken zwischen die Schulterblätter ein Lindenblatt gelegt. An dieser Stelle konnte das Blut nicht wirken. Hagen bietet an, die Stelle besonders zu schützen und um sie zu kennen, bittet er Kriemhild ein Kreuz auf die Kleidung zu sticken. Kriemhild glaubt, ihren Mann zu schützen, führt ihn aber geradewegs in den Tod. Ich denke, niemand hat je so einen Verrat begangen wie Hagen an Kriemhild, die ihm ganz vertraut. Am nächsten Morgen brechen sie auf. Hagen entdeckt das Zeichen und ist zufrieden. Er kann jetzt den falschen Krieg abblasen. Aber da sie schon mal unterwegs sind, schlägt Hagen vor, das Ganze in eine Jagd umzuwandeln. Da lässt sich Siegfried nicht zweimal bitten, ist er doch ein leidenschaftlicher Jäger.
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