Um die Gäste zu begrüßen, zeigen sich die Frauen in den schönsten Kleidern und in ihrer ungeschminkten Schönheit. Da Rüdiger Hagen und Gunther von früher kennt, ist ihr Umgang sehr vertrauensvoll. Die Tochter Rüdigers begrüßt die Ritter mit höflichen Küssen. Nur bei Hagen fühlt sie sich nicht wohl, aber sie wagt nicht, gegen den Wunsch des Vaters zu handeln. Die Reisenden können ihr Lager aufschlagen und genießen die Gastfreundschaft Rüdigers. Es werden heimliche Blicke zwischen schönen Frauen und den Rittern getauscht und Rüdigers Tochter kann sich der Blicke kaum erwehren. Volker singt sogar ein Loblied auf sie. Er würde sie am liebsten heiraten, was natürlich aus standesgemäßen Gründen nicht geht. Gernot spricht für seinen Bruder Giselher und schwups sind die beiden verlobt. Wie kurz wird ihre Liebe dauern. Dankwart möchte am nächsten Morgen weiterreiten, aber Rüdiger überredet sie zu bleiben. Er habe Möglichkeiten, sie vierzehn Tage zu verköstigen, da Etzel bis jetzt von ihm keine Abgaben verlangt habe. Sie bleiben noch vier Tage.
Bei der Abreise zeigt sich Rüdiger sehr freigiebig. Gunther erhält einen Waffenrock, Gernot ein Schwert und Hagen wünscht sich einen Schild, den er bewundert. Die Markgräfin wird traurig, als sie an den früheren Besitzer Nutung denkt, der erschlagen wurde. Hagen erhält den Schild, es ist eine große Auszeichnung für ihn.Für Dankwart werden erlesene Kleider ausgewählt, die er später am Hof Etzels tragen wird. Auch Volker bekommt einen Minnelohn, Gotelind streift ihm zwölf goldene Reifen über den Arm. Der Hausherr Rüdiger begleitet die Burgunden mit fünfhundert Männern. Von ihnen wird kein einziger mehr nach Bechelaren zurückkommen. Der Abschied fällt allen schwer, als ob sie ahnen, was ihnen bevorsteht. Viele Tränen werden von schönen Frauenaugen vergossen. Boten werden durch Österreich zu den Hunnen vorausgeschickt. Kriemhild erwartet ihre Verwandtschaft mit zwiespältigen Gefühlen.
Nächste Woche treffen die Burgunden bei den Hunnen ein.
Bis dann ...
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